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Autor
Newby, Eric

Ein Spaziergang im Hindukusch

Untertitel
Beschreibung

Zwei verrückte Engländer haben sich in den Kopf gesetzt, einen gottverlassenen Berg in Afghanistan zu besteigen. Das Problem ist: sie sind nicht mal Amateurbergsteiger. Das Ganze endet also wie zu Erwarten im Chaos, ohne daß Newby dabei seinen typisch britischen Humor verliert.

Verlag
Eichborn, 2002
Format
Gebunden
Seiten
355 Seiten
ISBN/EAN
978-3-8218-4510-4
Preis
29,50 EUR

Zum Buch:

Auslöser einer der verrücktesten, einer völlig haarsträubenden Expeditionen etwa um die Mitte des vorigen Jahrhunderts, die in das von aller Welt verlassene Gebirge Afghanistans führen sollte, ist ein kurzgehaltenes Telegramm aus Brasilien. Darin erkundigt sich ein gewisser Hugh Carless, Diplomat und besonderer Freund von Eric Newby, ob dieser mit ihm im Juni nach Nuristan reisen könnte. Da Newby seine momentane Arbeit in einem exquisiten Modehaus schon lange über hat und sich sehr stark nach Abwechslung sehnt, sagt er bereitwillig zu und schon bald machen die beiden sich auf den Weg nach Osten. Ziel ist es, im Hindukusch einen bisher unbezwungenen Sechstausender zu besteigen. Zwar rüsten sich die Forschungsreisenden, als diese sie sich nunmehr bezeichnen, wohlweislich mit Unmengen mehr oder weniger nützlichen Ausrüstungsgegenständen aus, sogar ein aufblasbares Zelt befindet sich darunter. Doch leider erkennen sie erst viel zu spät, das sie vom eigentlichen Bergsteigen nun wirklich nicht die geringste Ahnung haben. Sie tun sich schon schwer genug dabei, diesen Berg überhaupt zu finden. Als es ihnen dann trotz aller Widrigkeiten und nach etlichen überstandenen Abenteuern dennoch gelingt, sehen sie sich vor einem trostlosen, kargen Felsriesen und schlagartig wird ihnen auch klar, weshalb bisher niemand auf die hirnverbrannte Idee kam, dort hinaufklettern zu wollen. Die Expedition scheint an ihrem Ziel zu scheitern, gerät spätestens jetzt immer mehr außer Kontrolle. Das raue Land, der Umgang mit den Einheimischen, die sie als störrisch und hintertrieben kennen lernen, Krankheiten, Entbehrungen und ganz besonders Selbstzweifel setzten ihnen arg zu. Trotzdem – oder gerade deswegen – verlieren Newby und sein Begleiter dabei keineswegs ihren höchst britischen Humor. Gerade diese Einlagen voll von trockenem Witz sind es, die “Ein Spaziergang im Hindukusch” zu solch einem besonderen Lesevergnügen machen. Ich habe mich wirklich gut dabei amüsiert. Aber auch die eigentlichen Reisebeschreibungen empfand ich als äußerst kurzweilig, und anhand von zwei Dutzend schwarz-weiß Fotografien, sowie einer kleinen, ausklappbaren Karte von dem Gebiet im Hindukusch, lässt sich diese völlig chaotische Fahrt ins Blaue sehr anschaulich nachvollziehen. Mit dem zweihundertsechsten Band ist der anderen Bibliothek ein ausgesprochen schönes Buch gelungen. Axel Vits, Der Andere Buchladen, Köln.