Zum Buch:
An einem Sonntagmorgen, noch vor Sonnenaufgang, schnappt sich John Moon eine Jagdflinte und eine Handvoll Patronen, verlässt sein abgelegenes Trailer-Haus und steigt in den alten, rostigen Pick-up. John lebt allein, seit er vor Jahren sein Land und die dazugehörige Farm verloren hat. Seine Frau wohnt in der Stadt, sie hielt die Drogen und die Trinkerei nicht mehr aus. Also nahm sie die Kinder und verließ ihn. Nur hin und wieder streunt jetzt ein wilder Hund um das Haus, dem er dann einen Fressnapf hinstellt. Ansonsten bleibt er für sich. John ist zu stolz, um von der Fürsorge zu leben. Deshalb ist er zum Wilderer geworden.
Im nahegelegenen Naturpark angekommen, stellt er den Pick-up in eine Kiefernschonung und macht sich daran, einen Hügelkamm hinauf zu wandern, als er unvermittelt auf eine Hirschspur stößt. Er glaubt, eine Bewegung im nahen Gestrüpp auszumachen, legt an und feuert. Als er der Blutspur folgt, trifft er auf die Leiche einer jungen Frau und, in einer kleinen Höhle versteckt, auf einen Haufen Geld und Drogen. John kann es nicht fassen, dass er die Frau getötet hat. Er verscharrt die Leiche und verschwindet mit dem Geld, auch wenn er nicht weiß, was er jetzt tun soll. Doch als er sich besinnt, ist es längst zu spät, denn diejenigen, denen er das Geld weggenommen hat, kennen solche Skrupel nicht – für sie hat die Jagd bereits begonnen. Ein einziger Schuss ist ein weiterer, absolut gelungener Kriminalroman des kleinen Polar Verlages, der mittlerweile als Garant für Spannung pur steht. Matthew F. Jones benötigt weder viele Worte, noch hält er sich mit langatmigen Umschreibungen auf, und daher gelingt es ihm mit scheinbar leichter Hand, den Leser vom Fleck weg für die Geschichte zu interessieren – und das hält er dann auch bis zur letzten Seite durch. Mehr davon, bitte.
Axel Vits, Der andere Buchladen, Köln