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Autor
Göbel, Doro

Die schönste Seifenkiste der Welt

Untertitel
Illustrationen: Peter Knorr. Ab 4 Jahre
Beschreibung

Als Ben das Plakat für das große Seifenkistenrennen sieht, ist ihm sofort klar: da muss er mit machen. Und zwar mit einer eigenen Seifenkiste. Unterstützt von seiner besten Freundin Mia, macht er sich auch direkt ans Werk. Bald merken sie, dass man zum Seifenkistenbau ganz schön viele Sachen braucht. Aber zum Glück finden sie überall Leute, die ihnen gerne helfen. Aber natürlich benötigen auch ihre Nachbarn ihre Hilfe, und so wird ihr Miteinander von einem Geben und Nehmen bestimmt. Eine Geschichte über die Lust am Tätigsein und dem Ideal des Zusammenhalts, hinter dem das Rennen selbst fast ganz in den Hintergrund rückt.
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
Atlantis Verlag, 2014
Format
Gebunden
Seiten
32 Seiten
ISBN/EAN
9783715206783
Preis
14,95 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Doro Göbel lebt in Bad Kreuznach. Sie ist mit Peter Knorr verheiratet und lebt als freischaffende Zeichnerin mit ihren beiden Töchtern in Nierstein am Rhein. Beide illustrieren vor allem Kinderbücher und gestalten Bucheinbände.

Zum Buch:

Ben und Mia sind beste Freunde. Klar, dass Mia sofort Feuer und Flamme ist, als Ben ihr von seinem neusten Plan erzählt: er will sich eine Seifenkiste für das große Rennen bauen. Sofort fangen sie an zu zeichnen und zu planen. Und auch Bens kleiner Bruder Moritz hilft, so gut er kann. Auch wenn Ben und Mia dabei gut auf ihn aufpassen müssen. Bald liegt das ganze Zimmer voll mit Plänen und Stiften. Schnell ist auch aus Töpfen und Körben ein Modell gebaut. Nur fahren kann es noch nicht. „Wo kriegen wir bloß die Räder her?“ fragt Ben. Mia hat eine Idee, und so geht es schnurstracks runter zu Jan, dem etwas grummelig wirkenden Teenager von nebenan. Der rät ihnen, erstmal ein Brett beim Schreiner zu besorgen. Aber Schreiner Franz stellt eine Frage, mit der die Kinder nicht gerechnet haben. „Wie wollt ihr für das Brett bezahlen?“ Doch auch dieses Problem ist schnell gelöst, denn in der Werkstatt muss dringend mal gefegt werden. Voller Tatendrang machen sie sich an die Arbeit. Sie bringen die Schreinerwerkstatt auf Hochglanz, sie sortieren Schrauben bei Schlosser Kalle und helfen dem Gärtner, seine Blumentöpfe ins Regal zu stellen. Und schon haben sie eine Menge Material zusammen. Stolz zeigen sie Jan und dessen Freund Alfons, was sie bereits geschafft haben. Und gemeinsam versorgen sie die Seifenkiste noch mit Rädern und einer Lenkung, was selbst Jan schließlich Spaß zu machen scheint. Zeit für eine Probefahrt – die allerdings nach einer rasanten Fahrt schnell endet: es fehlt eine Bremse. Auch das ist gemeinsam und mit Hilfe ein paar alter Schuhe schnell erledigt. Jetzt nur noch ein neuer Anstrich, bei dem der Maler gerne mit anpackt, und die Seifenkiste ist fertig. Und es ist die schönste Seifenkiste der Welt, da sind sich alle einig.

Doro Göber und Peter Knorr entwerfen in detaillierten Bildern und dialogreichen Texten ein kunterbuntes Nachbarschaftsidyll. Die Doppelseiten sind mindestens bis zur Hälfte mit Illustrationen im Wimmelbild-Charakter gehalten, auf denen es viel Bekanntes und Unbekanntes zu sehen gibt. Der Text wird zusätzlich von reduzierteren Szenen begleitet, die das Geschehen Schritt für Schritt illustrieren und in sein Umfeld einbetten. So stapft Jan schon in der Planungsphase missmutig die Treppe hernunter, und der Maler kommt zufällig vorbei. Alle Szenen und vor allem die Bilder bieten ein hohes Wiedererkennungspotential, seien es die Geräte in der Schreinerei oder der Krimskrams, der sich in Jans Schuppen ansammelt. Alle sind einer möglichen Alltagswelt entnommen und bieten in ihrer Fülle immer neue Dinge zum Entdecken. Zum Beispiel kann man herausfinden, wo das fehlende Stück vom Tor des Schlossers hingekommen ist, oder, mit Hilfe der Eltern, aus welchem Land Mias Eltern stammen. Die in ihrem Ton vielleicht etwas zu pathetisch gehaltene Geschichte ist für Kinder in jedem Fall ein großer Spaß und regt zum eigenen Tun und Werkeln an. Und die Größeren können sogar etwas über Lenkung und Montage lernen, wenn man sich mit ihnen die Bilder genauer ansieht. Insgesamt ist „Die schönste Seifenkiste der Welt“ eine harmonische Geschichte darüber, wie schön es sein kann, einander zu helfen und gemeinsam etwas zu schaffen. Ein Loblied und eine Aufforderung zum guten, nachbarschaftlichen Miteinander.

Theresa Mayer, autorenbuchhandlung marx & co, Frankfurt