Jede Vertreibung, Migration oder Flucht hinterlässt ihre Spuren in den Biografien der betroffenen Individuen und in der Geschichte ihrer Familien. Psychosoziale Dienste berichten demzufolge, dass eine stetig wachsende Zahl von ratsuchenden Shoah-Überlebenden und deren Angehörige unter psychischen Problemen leidet, die mit ihren migrationsbedingten Erfahrungen in einen Zusammenhang gestellt werden können. Unter welchen Umständen und mit welcher Intensität sich einschneidende biografische Erfahrungen traumatisierend und mit auffälligen Symptomen auswirken, hängt sowohl von der Persönlichkeitsstruktur und den affektiven Reaktionsmustern des Individuums ab als auch von den gesellschaftlichen Bedingungen des Landes, in dem sich die Betreffenden niederließen, um einen biografischen Neuanfang zu wagen.
Die vorliegende Dokumentation versammelt die zentralen Beiträge einer internationalen Konferenz, auf der unterschiedliche Narrative und historische Rahmenbedingungen der verschiedenen Flucht- und Migrationswellen von jüdischen Überlebenden der Shoah nach dem Zweiten Weltkrieg aufgearbeitet und deren Auswirkungen auf die aktuellen Lebensbedingungen im Alter beleuchtet wurden.
(Klappentext)