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Bücher zu Lateinamerika

Autor
Guelfenbein, Carla

Der Rest ist Schweigen (El reste es silencio)

Untertitel
Roman. A. d. Span. von Svenja Becker
Beschreibung
Verlag
Frankfurt a.M.: S. Fischer Verlag 2010.
Format
geb.
Seiten
333 Seiten
ISBN/EAN
978-3-10-027822-7
Preis
19,95 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Carla Guelfenbei wurde 1959 in Santiago de Chile geboren. Bis 1987 war sie im Exil in England, wo sie Biologie und Design studierte. Zurückgekehrt arbeitete sie als Redakteurin und Drehbuchautorin. La mujer de mi vida ist ihr zweiter Roman und war in ihrer Heimat ein großer Erfolg. Carla Guelfenbein lebt heute in ihrer Geburtsstadt.

Zum Buch:

Der 12jährige Tommy Montes lebt mit seinem Vater Juan und seiner zweiten Frau Alma, seiner Stiefmutter in Santiago. Tommy hat von Geburt an einen Herzfehler und wächst, betreut von seiner Kinderfrau Yerfa, behütet auf. In der Schule wird er gehänselt und er erhält beleidigende Emails; der Mp3-Player ist sein liebstes Spielzeug. Mit ihm nimmt er unbemerkt die Gespräche der Erwachsenen und ihre großen und kleinen Geheimnisse auf. So erfährt er völlig überraschend vom Selbstmord seiner verstorbenen Mutter Soledad. Zunächst glaubt er entsetzt, daß sie ihn verlassen hat. Aber dann will er das Unglaubliche aufklären und so erfährt später, daß sie von konvertierten Juden abstammte. Er selber, so macht er sich klar, ist also auch Jude. Hat deshalb sein Vater alles vernichtet, was an die Mutter erinnert? Tommy hat nur ein Foto seiner Mutter. Er erlebt das allmähliche Zerfallen der Familie. Seine Stiefmutter nimmt Kontakt mit einem früheren Liebhaber auf und ist kurz davor, ihre Familie zu verlassen. Der Vater, ein berühmter Herzchirurg, muß erleben, daß der Sohn einer befreundeten Familie nach seiner Operation stirbt. Für den heranwachsenden Tommy sind diese Ereignisse nur schwer zu verkraften, sie verknüpfen sich und befördern seine eigenen kleinen Versuche, allmählich selbständiger zu werden. Der Roman ist aus wechselnden Perspektiven (Tommy, Vater und Alma) erzählt und enthüllt Schicht für Schicht die verschwiegenen Familiengeheimnisse und die verdeckten Gefühlslagen der handelnden Personen. Bis auf die etwas unglaubwürdigen, weil altklug daherkommenden Kapitel aus der Sicht von Tommy, ist diese bewegende und traurige Geschichte lesenswert. Klaus Küpper (Bücher zu Lateinamerika)