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Bei Michael Frayn, so Rezensent Christoph Schröder, beginnt der seltsam geebnete Weg vom Spiel in den Ernst mit einem einzigen Satz: “Meine Mutter ist eine deutsche Spionin.” Ab diesem Satz, den Keith zu seinem Freund Stephen sagt, werden sämtliche Handgriffe, Gesichtsausdrücke und Wege der Mutter suspekt, so sehr, dass am Ende die “Vorgabe zum Spiel die eigentliche Wahrheit ist”, und sich nichts mehr an der Mutter außerhalb dieser “inneren Logik” denken lässt. Zu welcher Art von Katastrophe es kommt, lässt der Rezensent offen, nicht aber wie sehr ihm dieser Roman gefallen hat, der neben der sich entwickelnden “Eigendynamik” des Spiels auch noch die Themen des Erwachsenwerdens und des Krieges (auch des pervertierenden Kleinkrieges) behandelt. So ist “Das Spionagespiel”, das während des Zweiten Weltkriegs in einem englischen Dorf spielt, für Schröder Entwicklungsroman, psychologischer Roman und Krimi zugleich und in allen diesen Genres “ein geglücktes Buch”. Aus Perlentaucher