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Der Zopf meiner Großmutter

Autor
Bronsky, Alina

Der Zopf meiner Großmutter

Untertitel
Roman
Beschreibung

Wenn Maxims Großmutter einen ihrer deftigen Sprüche loslässt, zuckt jeder zusammen. Max hält es dann wie sein mongolischer Großvater: Würde man sich gegen die Großmutter wehren, käme man ja zu sonst nichts. Das war schon in Russland so und ist auch im deutschen Flüchtlingsheim nicht anders. Bis der Großvater sich Hals über Kopf verliebt – und Großmutter Margarita davon nichts mitbekommt. Der aus der Perspektive des Enkels erzählte Roman ist eine echte Bronsky-Geschichte: voll hintergründigem Witz und leichtfüßig erzählter Lebensschwere.
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
Kiepenheuer & Witsch, 2019
Seiten
224
Format
Gebunden
ISBN/EAN
978-3-462-05145-2
Preis
20,00 EUR
Status
lieferbar

Zur Autorin / Zum Autor:

Alina Bronsky, geboren 1978 in Jekaterinburg/Russland, lebt seit Anfang der Neunzigerjahre in Deutschland. Ihr Debütroman »Scherbenpark« wurde zum Bestseller, fürs Kino verfilmt und ist inzwischen beliebte Lektüre im Deutschunterricht. Es folgten die Romane »Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche« und »Nenn mich einfach Superheld«. »Baba Dunjas letzte Liebe« wurde für den Deutschen Buchpreis 2015 nominiert und ein großer Publikumserfolg. Die Rechte an Alina Bronskys Romanen wurden in zwanzig Länder verkauft. Sie lebt in Berlin.

Zum Buch:

Wenn Maxims Großmutter einen ihrer deftigen Sprüche loslässt, zuckt jeder zusammen. Max hält es dann wie sein mongolischer Großvater: Würde man sich gegen die Großmutter wehren, käme man ja zu sonst nichts. Das war schon in Russland so und ist auch im deutschen Flüchtlingsheim nicht anders. Bis der Großvater sich Hals über Kopf verliebt – und Großmutter Margarita davon nichts mitbekommt. Der aus der Perspektive des Enkels erzählte Roman ist eine echte Bronsky-Geschichte: voll hintergründigem Witz und leichtfüßig erzählter Lebensschwere.

Dass der deutsche Arzt an Max keine der Krankheiten finden kann, die Großmutter Margarita im Untersuchungsheft ihres Enkels gesammelt hat, kann nur ein schlechtes Zeichen sein. Deshalb bekommt der Junge auch in Zukunft Haferschleim zum Frühstück und ein Mädchen an seine Seite, das ihn in der Schule für zwei Mark die Woche vor allen Gefahren beschützen soll: Vera. Die ist ein kleines Biest und trietzt ihn mehr als alle seine Mitschüler. Vielleicht weil Maxims Großvater bei ihrer Mutter Nina ein- und ausgeht. In die hat sich Großvater Tschingis nämlich verliebt. Max, der auf Großmutters Geheiß bei Nina Klavierstunden nimmt, weiß von der heimlichen Liaison schon seit dem Moment, in dem Großvater sein Herz an die sanfte Klavierspielerin verloren hat. Großmutter dagegen wird mit der Wahrheit erst konfrontiert, als Nina einen Sohn zur Welt bringt, der dem Großvater wie aus dem Gesicht geschnitten ist.

Dass sie den kleinen Tschingis trotzdem beschützt wie alle anderen, die ihrer Meinung nach ihres Schutzes bedürfen, hat seine Gründe. Aus der schon bislang ungewöhnlichen Familiengeschichte wachsen eine noch ungewöhnlichere Zukunft und ganz allmählich auch die Vergangenheit dieser Frau, die einst als Tänzerin auf der Bühne stand. Gespickt mit eigenwilligen Charakteren und vielen überraschenden Wendungen ist dieser Roman ungemein unterhaltsam!

Susanne Rikl, München